Das Personaldezernat ist auf den ersten Blick eine der organisatorischen Konstanten in der von Wandel geprägten BO-Geschichte. Schaut man genauer hin, wird deutlich, wie die Veränderungen in Hochschule und Gesellschaft die Verwandlung des verwaltungsorientierten Personalwesens in ein aktives Personalmanagement gefördert haben. Heute reicht das Aufgabenspektrum von der rechtssicheren Gestaltung vielfältiger Beschäftigungsverhältnisse über die aktive Personalgewinnung bis zu Beratungsleistungen für alle Hochschulbereiche; und das vor dem Hintergrund stetig steigender Mitarbeitendenzahlen.
Die Geschichte
Die Verantwortlichkeiten im Personaldezernat sind durch Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen stark verändert worden. Mehrfach wurden beispielsweise die Besoldungsordnungen wie auch die Vergütungsgrundsätze für Angestellte weitgehend geändert. Durch das Hochschulfreiheitsgesetz wurde die Rolle der BO als Arbeitgeberin nochmals erweitert: Seit die Hochschule 2006 in die Hochschulfreiheit entlassen wurde, ist sie selbst Dienstherrin. Parallel haben Digitalisierung und Internationalisierung eingeübte Prozesse verändert und neue Aufgaben geschaffen. Bei Beschäftigten „aus aller Welt“ z. B. erwächst aus jedem Arbeitsvertrag allein aus dem Selbstverständnis der BO heraus ein zusätzlicher Betreuungs- sowie Beratungsbedarf; dazu kommen rechtliche Fragestellungen, die vom Aufenthaltsrecht bis zur Anerkennung von Abschlüssen unterschiedliche Rechtsbereiche abdecken. Die Digitalisierung möglichst vieler Prozesse ist eine der Herausforderungen der nächsten Jahre. Die ersten großen Schritte in Richtung Digitalisierung hat das Personaldezernat mit Einführung des Personalmanagementsystems „MACH Personal“ und der Digitalisierung der Bewerbungsverfahren erfolgreich gemeistert. Ein großer Kontrast zur Arbeitsweise in den 70ern, als beispielsweise das „analoge Personalmanagementsystem“ aus einem Holzkasten mit je einer Karteikarte pro Beschäftigtem und Beschäftigter bestand.
Die Menschen
Allein fünf der 14 Mitarbeitenden des Personaldezernates kommen auf zusammen 187 Dienstjahre und können sich zum Teil noch an die familiäre Atmosphäre der BO während der 70er Jahre in der Villa Nora erinnern. Solche „Erwerbsbiografien“ sind selten geworden und sprechen nicht nur für die Arbeitsbedingungen und Atmosphäre im Team. Sie zeigen auch, dass die vermeintlich nüchterne Arbeit im Personaldezernat durch vielseitige und anspruchsvolle Aufgaben wie durch den Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen dauerhaft interessant und motivierend ist.
Die Aufgaben
Während die Personaladministration durch digitale Prozesse vereinfacht wird, steigen die Anforderungen an Personalgewinnung und Personalbetreuung. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen werden immer komplexer. Das Dezernat betreut die Beschäftigten in allen personalrechtlichen Fragestellungen und deckt dabei von Professor*in bis Praktikant*in in denkbar breites Beschäftigtenspektrum ab. Das Tagesgeschäft wird ergänzt durch die Beratung von Führungskräften und Hochschulleitung – nicht nur zu grundsätzlichen personalrechtlichen und -wirtschaftlichen Themen. Auch die regelmäßige Zusammenarbeit mit den Gremien, wie den Personalräten, der Gleichstellungsbeauftragten und der Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen läuft vertrauensvoll und konstruktiv.
Die Zukunft
Mit der Zahl der Forschungsvorhaben und neuen Projekte wird die Zahl der befristeten Beschäftigungsverhältnisse weiter zunehmen. Zugleich wird die Personalgewinnung angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels nicht einfacher, denn sowohl die Personalsuche als auch die Erwartungen und Qualifikationen der Bewerber*innen und Mitarbeiter*innen werden sich weiter verändern. Mit der digitalen Bewerbungsplattform B-ite hat die BO hier einen wichtigen Schritt in die digitale Zukunft getan.