Kein Bereich der BO hat sich seit 1971 so grundsätzlich verändert wie die Campus IT. Erst in diesem Jahr kamen mit den ersten Mikroprozessoren Grundlagen für kompakte, immer leistungsfähigere Rechner auf den Markt. An der jungen BO wurden damals noch die auf Röhrentechnologie basierenden und mit Lochkarten programmierten Computer vor allem für Spezialanwendungen eingesetzt. Im Jahr 2021 ist digitale Technologie essenziell für die BO, die Campus IT nutzt über 200 virtuelle Server für Datenmengen von 130 Terrabyte. Die ungebrochene Entwicklung zu immer schnelleren und leistungsfähigeren Rechnern wird weiter für eine enorme Dynamik der Campus IT sorgen.
Die Geschichte
Das Dezernat 6 wurde 2009/2010 durch den Zusammenschluss der Verwaltungs-IT mit der Datenverarbeitungszentrale (DVZ) der Fachbereiche geschaffen. Das war die organisatorische Grundlage für Digitalisierung und Vernetzung aller Arbeitsbereiche der BO, die durch die kontinuierliche Verbesserung der technologischen Infrastruktur vorangetrieben wurde. Denn obwohl an der BO schon früh Arbeitsplatzrechner eingeführt wurden, gab es großen Nachholbedarf: IT hatte in Deutschland, nicht nur in der Hochschullandschaft, keine besondere Priorität.
Die Menschen
Das Dezernat startete mit 10 Beschäftigten. Heute besteht das Team aus 21 Mitarbeitern, einer Mitarbeiterin, zwei Auszubildenden und zwei studentischen Hilfskräften, und das Dezernat wächst auch 2021 weiter. Obwohl die BO bei der Personalgewinnung im Wettbewerb mit den großen IT-Konzernen steht, gewinnt das Dezernat hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – manche sind sogar nach einem Ausflug in die Privatwirtschaft zurückgekehrt. In der Campus IT herrscht echter Team-Spirit, sie bietet faszinierende und hoch spezialisierte Aufgaben mit großen Freiheitsgraden – ohne das wie bei Big-Tech-Konzernen erwartet wird, aus „Begeisterung“ nach dem 24/7er Muster bereit zu stehen. Allein das Ziel, mehr weibliche IT-Fachkräfte zu finden, ist – nicht BO-spezifisch – schwierig, weil Frauen auch beim Nachwuchs noch eine kleine Minderheit bilden.
Die Aufgaben
Mit der digitalen Transformation aller Arbeits- und Funktionsbereiche bekommt das Dezernat immer neue, komplexere und spezialisierte Aufgaben. Dabei ist es gleichermaßen Taktgeber wie Dienstleister. So ist die Campus IT heute ein zentraler Serviceprovider für Verwaltung, Fachbereiche und zentrale Einrichtungen, indem sie z. B. die Hochschul-Cloud, das zentrale Serverhosting und, immer wichtiger, die IT-Sicherheit übernimmt. Parallel realisiert das Team eigene Lösungen, die bestehende Prozesse verbessern oder neue Anwendungen ermöglichen, wie die Eigenentwicklung des zentralen Identity Management Systems beispielhaft zeigt. Dabei produziert das Team bei hoher Qualität auch eine beeindruckende Quantität – ständig werden 50 bis 60 Projekte parallel bearbeitet.
Die Zukunft
Die Zukunft der Campus IT wird von dem hohen Innovationstempo der digitalen Technologien bestimmt. Wichtiger und anspruchsvoller wird zudem die Aufgabe der IT-Sicherheit, sei es, um Wissenschaftsspionage zu verhindern, sei es, um Cyber-Kriminellen kein Einfallstor zu bieten, denn schon heute werden die Server permanent attackiert. Herausfordernd sind auch veränderte Erwartungen von Studierenden und Lehre. Die Generation der „digital natives“ ist in der Regel anwendungs- und komfortorientiert. Sie nimmt die Big-Tech-Unternehmen wie Google oder Amazon als Maßstab für die Performance der Campus IT. Angesichts der völlig unterschiedlichen Ressourcen kein fairer Vergleich,aber als nutzer*innenorientierter Dienstleister nimmt die Campus IT den Stand der Technik selbstverständlich als Orientierung.