1971 folgten Hochschulen dem politischen Ziel, „eine auf wissenschaftlicher Grundlage beruhende Bildung“ zu vermitteln – von Forschung war nicht die Rede. Heute ist Forschung eine zentrale Aufgabe der BO, die aufgrund der Diversifizierung und Spezialisierung der Forschungslandschaft mit vielfältigen und komplexen Finanzierungen verbunden ist. Das Dezernat Forschungsförderung schafft Rahmenbedingungen für die Forschung an der BO, durch die die Wissenschaftler*innen soweit wie möglich von organisatorischen und finanz-administrativen Pflichten befreit werden.
Die Geschichte
In den 1980er-Jahren begann die dynamische Weiterentwicklung technologiebasierter Berufsfelder. Für zukunftsorientierte Lehre war die Verzahnung von praxisorientierter Bildung mit anwendungsorientierter Forschung ein notwendiger Schritt. Seit den 1990er-Jahren ist Forschung explizit eine Aufgabe der Fachhochschulen, in der Folge stieg die Zahl der forschenden Professor*innen wie die der wissenschaftlichen Projekte an der BO kontinuierlich an. Damit wurden die Projekte auch größer und anspruchsvoller. Exemplarisch dafür ist die Errichtung des internationalen Geothermiezentrums: 2008 mit 14 Mio. Euro Landesförderung gestartet ist es heute Keimzelle/integraler Bestandteil eines neu gegründeten Instituts der Fraunhofer-Gesellschaft.
Aufgrund der Erfolge in Projektakquise und Drittmittelbeschaffung ist die Zahl der Beschäftigten von vier auf neun gewachsen, bis zum Jahresende 2021 sind zwei weitere Mitarbeiter*innen eingeplant.
Die Menschen
Die Mitarbeiter*innen betreuen in zwei Abteilungen laufend zwischen 150 und 175 Forschungsvorhaben. Die „Drittmittelbewirtschaftung“ bündelt die Kompetenz für die finanz-administrative Abwicklung drittmittelfinanzierter Projekte; in der Abteilung „Forschungsförderung“ sind die strategische Entwicklung, die Antragsberatung für internationale Projekte, die Forschungsdokumentation, die Nachwuchsförderung sowie das Themenfeld Erfindungen und Schutzrechte zusammengefasst.
Das Team besteht einerseits aus Mitarbeiter*innen mit betriebswirtschaftlichem oder kaufmännischen Hintergrund, andererseits aus Mitarbeiter*innen mit Erfahrungen in Forschung & Transfer oder Wissenschaftsmanagement. Beide Teams verstehen sich als lernende Organisationen, schließlich variieren Anforderungen und Prozesse des Finanzmanagements je nach Fördermittelgeber – und würden so manches mittelständische Unternehmen überfordern.
Die Aufgaben
Routinen spielen im Dezernat eine Nebenrolle. Jedes Projekt hat andere Anforderungen, Finanzierungsquellen und administrative Prozesse, die Förderlandschaft verändert sich ständig und wird vom Dezernat beobachtet, um Ausschreibungen zu identifizieren, die in das Profil der BO passen.
Außerdem berät das Dezernat das Präsidium zur Forschungsstrategie, gibt Impulse für die Umsetzung und koordiniert die Weiterentwicklung der Forschungsschwerpunkte. Zur Forschungsstrategie der BO gehört auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, den das Dezernat bis zur Berufung auf eine Professur aktiv begleitet. Unterstützt werden zudem die Erfinder*innen an der BO, denen eine Spezialistin von der Idee bis zur Patentanmeldung und Verwertung zur Seite steht.
Die Zukunft
Die Digitalisierung wird die Prozesse des Dezernats weiter verändern, wie auch die zunehmende Internationalisierung der Forschung und die Bedeutung großer Forschungsverbünde. Ein Zukunftsthema ist das Forschungsdatenmanagement. Dafür entwickelt das Dezernat gemeinsam mit der Fachhochschule Dortmund und der Westfälischen Hochschule neue Strukturen und Prozesse, parallel baut es eine eigene Forschungsdokumentation (FDM) und den KDSF (Kerndatensatz Forschung) auf.